Alt In Berlin
Alter hat viele Gesichter, Lebensformen und Möglichkeiten in Berlin,
dieser Ansammlung sehr unterschiedlicher Großstädte.
Wenn überhaupt, wird Alter öffentlich eher einseitig wahrgenommen
als defizitär, problematisch, mühselig und kostenträchtig.
Perspektivwechsel lohnen,
genau hinschauen, querdenken, nachfragen,
und manchmal hilft nur Gelächter.
dieser Ansammlung sehr unterschiedlicher Großstädte.
Wenn überhaupt, wird Alter öffentlich eher einseitig wahrgenommen
als defizitär, problematisch, mühselig und kostenträchtig.
Perspektivwechsel lohnen,
genau hinschauen, querdenken, nachfragen,
und manchmal hilft nur Gelächter.
Worum geht es? Eine von den zwölf bezirklichen Seniorenvertretungen in Berlin hat vor drei Monaten eine Petition (Link) ins Netz gestellt. Sie protestieren damit gegen den Wahlmodus für die Seniorenvertreter_innen, der 2011 dafür sorgte, dass sich zwischen 124 bis 698 Menschen von je rund 70 000 Alten pro Bezirk in ganz Berlin an diesen „Wahlen“ beteiligen konnten. Ähnlich dem Ergebnis vor 10 Jahren beim ersten Mal wählten also berlinweit insgesamt knapp 5000 von rund 850 000, die da - theoretisch - hätten wählen dürfen. Das sind weniger als 1% der Wahlberechtigten. Wenn sie denn davon gewusst hätten! Oder in die drei bis fünf vom Gesetz gestatteten Wahlorte in den paar Stunden am jeweiligen Wahltag hinein gepasst hätten. Die Petent_innen sehen sich dadurch diskriminiert und haben diese Petition gestartet, wohl wissend, dass nur etwa 20% der Senior_innen internetaffin sind. Immerhin wären das 160 000 denkbare Unterschriften allein aus der Zielgruppe. So viel haben bis heute unterschrieben: Man könnte rätseln, warum es nicht funktioniert. Gute Gründe für die Unterschrift gibt es genug: 1. Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann zur Zielgruppe zu gehören, ist ziemlich hoch - falls man nicht eh schon 60 oder mehr Jahre zählt. 2. Die Koalition hat getan, was sie wollte - geprüft. Mehr wird nicht - warum nicht nachdrücklich bekunden, dass das bei weitem nicht genug war? 3. Im Herbst wird gewählt: 160 000 Unterschriften wären Grund genug, die Kandidat_innen zu fragen, was sie tun werden, falls man sie wählt, um diese sehr spezielle Art von Altersdiskriminierung abzuschaffen, 4. Auch wenn ein nichtdiskriminierendes Wahlverfahren nur ein Teil der notwendigen Gesetzesänderung ist - es wäre immerhin ein Beginn, Mitwirkung von Älteren wirksamer zu gestalten. 5. Politik ändert Dinge nur, wenn Skandale als solche skandalisiert werden und Protest öffentlich sichtbar wird. Große Zahlen und ungewöhnliche Strategien sind immer ein probates Mittel.
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Juni 2019
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