Alt In Berlin
Alter hat viele Gesichter, Lebensformen und Möglichkeiten in Berlin,
dieser Ansammlung sehr unterschiedlicher Großstädte.
Wenn überhaupt, wird Alter öffentlich eher einseitig wahrgenommen
als defizitär, problematisch, mühselig und kostenträchtig.
Perspektivwechsel lohnen,
genau hinschauen, querdenken, nachfragen,
und manchmal hilft nur Gelächter.
dieser Ansammlung sehr unterschiedlicher Großstädte.
Wenn überhaupt, wird Alter öffentlich eher einseitig wahrgenommen
als defizitär, problematisch, mühselig und kostenträchtig.
Perspektivwechsel lohnen,
genau hinschauen, querdenken, nachfragen,
und manchmal hilft nur Gelächter.
„Heutige 75-Jährige fühlen sich im Durchschnitt weniger einsam ... als 75-Jährige vor 20 Jahren“, so steht es in der Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, mit der die Ergebnisse der BASE II – Studie angekündigt werden. Es könnte zuversichtlich stimmen, wenn man bereit ist, als allgemeingültig anzusehen, was aufgrund der Untersuchungen von vergleichbaren Stichproben von je 2 200 Menschen herausgefunden wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht jedoch zu vermuten, dass von Einsamkeit Betroffene in diesen Stichproben nicht enthalten waren. Was sind das für Menschen, die auf zugesandte Fragebogen antworten, bereit, sich für Interviews und wiederholte medizinische Untersuchungen zur Verfügung zu stellen? Wie repräsentativ sind sie insbesondere in Bezug auf das Merkmale Einsamkeit für die Grundgesamtheit der 75Jährigen?
Um 2 200 Probanden zu erhalten, wird ein Vielfaches an Fragebogen versandt. Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die vielen, die ihre Fragebogen nicht ausfüllten und zurückschickten, die nicht bereit waren, sich für Interviews und Untersuchungen zur Verfügung zu stellen, sich nicht nur darin erheblich von den anderen unterschieden? Eine ähnliche Aussage trafen schon vor zwei Jahren Wissenschaftler des DZA, des Deutschen Zentrums für Altersfragen im Informationsdienst Altersfragen, Heft 1/2014: „Zwischen 1996 und 2008 zeigt sich ein Rückgang von Einsamkeit: Die Einsamkeit der deutschen Bevölkerung in der zweiten Lebenshälfte hat in diesem Zeitraum signifikant abgenommen“. Da der DEAS (Deutscher Alterssurvey) die Altersjahrgänge jenseits des 85. Lebensjahres nicht auswertet, gilt diese diese Aussage nicht für Menschen über 85. Auf Nachfrage des Landesseniorenbeirates Berlin kommt im Sommer 2014 eine Antwort vom DZA: „„...Die DEAS, Quer- und Längsschnittstudie über Menschen in der zweiten Lebenshälfte (40+), …, befragt alle sechs Jahre eine neue Gruppe von Personen zwischen 40 und 85 und solche, die an früheren Befragungen teilgenommen haben. Die über 85Jährigen werden in diese Wiederholungsfragen eingeschlossen – die Gruppe ist klein, auch weil die Befragung umfangreich und anstrengend ist. ... Analysiert und verglichen werden nur die Ergebnisse der Erstbefragungen.“ Wie kommt es, das seriöse Wissenschaftler in Deutschland, die zu Recht hochgeschätzt und international anerkannt sind, zum Thema Einsamkeit alter Menschen so fragwürdig verallgemeinernde Aussagen treffen? „…Es ist nicht einfach, Erhebungen mit Menschen im hohen Alter durchzuführen. Hauptgrund ist sicherlich ein schlechter Gesundheitszustand, wobei auch die steigende Zahl von Menschen mit dementiellen Erkrankungen zu nennen ist… Für diese Altersklasse sind Untersuchungen zu planen, in denen diese Einschränkungen zu berücksichtigen sind….“ und „…Nichterreichbarkeit bestimmter Gruppen führt dazu, dass über deren Lebenssituation nicht berichtet werden kann… Die Wissenschaft sollte jede Anstrengung unternehmen, solche Gruppen zu erreichen, damit Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft darüber informiert werden können…„ steht im Sommer 2014 im Antwortbrief des DZA. Aha?
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Juni 2019
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